• Frage: Haben sie neben der Arbeit Zeit für ihr Privatleben oder denken sie bei allem was sie sehen "das könnte man noch verbessern?"

    Frage gestellt game28dye am 30 Sep 2024.
    • Foto: Annegret Janzso

      Annegret Janzso Beantwortet am 30 Sep 2024:


      Mein Privatleben ist mir sehr wichtig, und ich achte sehr darauf, Arbeit und Privates voneinander zu trennen. Natürlich fallen mir bei manchen Sachen auf, dass man das recht einfach digitalisieren könnte, aber das ist nicht unbedingt in Bezug auf meine eigene Arbeit. Natürlich interessiert mich auch privat KI sehr (sonst würde ich den Job vermutlich nicht machen), und unterhalte mich dann gerne mit anderen Leuten darüber. Meistens ist das aber etwas, womit andere auf mich zukommen, wenn sie wissen, dass ich in dem Bereich arbeite.

    • Foto: Fabian Zehner

      Fabian Zehner Beantwortet am 30 Sep 2024:


      Hier triffst du ziemlich ins Schwarze. Die allermeisten Wissenschaftler*innen, die ich so kenne, sind tatsächlich so motiviert für ihre Arbeit, dass sie praktisch ständig im Arbeitsmodus sind. Andererseits ist dieser Arbeitsmodus aber auch ein entspannterer, weil man sich mit Dingen beschäftigt, die einem wirklich am Herzen liegen. Wir sprechen da von „intrinsicher“ Motivation: also wir sind von innen heraus motiviert, das zu tun, und nicht wirklich nur, weil wir dafür bezahlt werden.

      Aber ja, Zeit hat man fürs Privatleben noch, wenn man das möchte, und man muss da selbstdiszipliniert sein, dafür den Raum zu schaffen. Das betrifft aber gar nicht mal solche Sachen wie „das könnte man noch verbessern“, weil das ja spannende Gedanken sind und es macht halt Spaß, sich Gedanken zu machen, was man als nächstes noch so machen könnte. Das kannst du dir ein bisschen so vorstellen, wie wenn Künstler*innen in eine Ausstellung anderer gehen — es inspiriert einen eher, als dass man es als anstrengende Arbeit wahrnimmt. Es gibt aber natürlich auch Facetten an der Arbeit (ich muss diesen Text noch fertig schreiben, dieses Meetingprotokoll schreiben oder diesen Projektantrag begutachten), an die man nicht so gerne denkt — und da ist es nur gesund, auch ordentlich abschalten zu können.

    • Foto: Sabrina Frohn

      Sabrina Frohn Beantwortet am 30 Sep 2024:


      Ich habe ein Privatleben. Tatsächlich achte ich darauf sehr, weil die Arbeit schnell viel mehr Zeit einnehmen kann als die Stunden die ich bezahlt werde. (Es ist für mich aber auch okay, mal eine Woche etwas mehr zu arbeiten und eine andere dann etwas weniger.)
      Meine Hobbies zum Beispiel haben eigentlich kaum etwas mit meiner Arbeit zu tun. Manchmal überlege ich mir zwar, dass es cool wäre irgendwas ‚hilfreiches‘ zu programmieren aber ich glaube das habe ich bisher nie wirklich gemacht. Schwieriger fällt es mir manchmal gedanklich abzuschalten und nicht offene Probleme oder Aufgaben zuhause weiter zu denken. Wenn mir das auffällt, versuche ich immer was ganz anderes zu machen. Zum Beispiel im Garten zu werkeln, mich mit Leuten zu treffen oder auch einfach mal eine Serie oder YouTube zu schauen.
      Seit ich arbeite und nicht mehr studiere fällt mir das ganze auch leichter als noch während des Studiums, weil ich es jetzt leichter schaffe nach Feierabend oder am Wochenende auch frei zu machen (als noch Aufgaben bis kurz vor die Deadline zu schieben oder wegen meines Nebenjobs unter der Woche, Sachen am Wochenende machen zu müssen).

    • Foto: Clarissa Elisabeth Hohenwalde

      Clarissa Elisabeth Hohenwalde Beantwortet am 30 Sep 2024:


      Es fällt mir manchmal noch schwer, eine klare Grenze zwischen Arbeit und Privatleben zu ziehen, v.a. weil ich viel Spaß an meinem Beruf habe. Da viele meiner Freunde auch Wissenschaftler*innen und Programmierer*innen sind, drehen sich unsere Gespräche auch schnell um Wissenschaft und Informatik.

      Trotzdem ist es mir wichtig, mir ein Privatleben zu bewahren und andere Hobbys zu pflegen. Besonders bei kreativen Aktivitäten kann ich gut abschalten und den Kopf frei bekommen.

    • Foto: Karsten Weber

      Karsten Weber Beantwortet am 30 Sep 2024:


      Ich trenne nicht zwischen Privatleben und Arbeit — beides ist Teil meines Lebens. Ich gewinne aus dem, was man so landläufig als „privat“ bezeichnet, oft Inspiration für meine Arbeit. Außerdem arbeite ich in meiner „Freizeit“ sehr gerne — ich renoviere mit meiner Frau ein Haus, das 1900 gebaut wurde, und wir richten alte Möbel wieder her. Das ist zuweilen sehr harte körperliche Arbeit, was einen guten Ausgleich zum dauernden Sitzen im Büro darstellt. Meine Frau und ich diskutieren oft Themen, mit denen wir uns beruflich beschäftigen, wenn wir spazieren oder wandern gehen. Dabei fallen uns manchmal die besten Forschungsideen ein.

    • Foto: Valerie Vaquet

      Valerie Vaquet Beantwortet am 1 Okt 2024:


      Ich arbeite mit meinen besten Freunden zusammen, deshalb fühlt sich Arbeit oft nicht so an wie Arbeit. Es auch mal vor, dass man bis zur Paperdeadline um Mitternacht im Büro sitzt – Eigentlich ist das aber die Ausnahme, wer ein Privatleben und Hobbys haben möchte bekommt das auch. Um meine wissenschaftliche Arbeit wirklich zu vergessen musst du mich aber in meinem Kanu in der Schwedischen Wildnis aussetzen.

      Und Arbeit an der Uni ist gleichzeitig total vielfältig und bietet tolle Möglichkeiten. Dieses Jahr hatte ich zum Beispiel die Chance auf einige Konferenzen zu reisen – unter anderem war ich in Japan und habe das Land und die Leute kennen gelernt 🙂
      Wenn man dann so wie ich gerade wirklich am finalen Aufschreiben der Doktorarbeit ist wird das wirklich ein bisschen viel. Aber tauschen gegen einen Job in der Wirtschaft würde ich nicht – dafür liebe ich meine Arbeit zu sehr!

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