• Frage: Wie viel Geld haben Sie in die Forschung gesteckt?

    Frage gestellt kept28sap am 16 Sep 2024.
    • Foto: Annegret Janzso

      Annegret Janzso Beantwortet am 16 Sep 2024:


      Persönlich? Einmal die Kosten für die Teilnahme an einer Konferenz, in der ich ein Paper zu meiner Bachelorarbeit veröffentlicht habe. Seit ich aber Vollzeit an einem Forschungsinstitut arbeite, geht das alles über die Firma. Ich stecke also kein Geld rein, sondern meine Arbeitszeit. Damit steckt quasi die Firma Geld in die Forschung, in der sie mich bezahlt!

    • Foto: Sabrina Frohn

      Sabrina Frohn Beantwortet am 16 Sep 2024:


      Während des Studiums habe ich die meiste Zeit gearbeitet und ich hatte das Privileg, dass meine Eltern mich unterstützten konnten. Allerdings kann man auch finanzielle Unterstützung durch Stipendien oder BAföG erhalten.

      Da ich ziemlich gut im Sparen bin, konnte ich meinen Master in Großbrittanien machen. Hier habe ich für ein Jahr, inklusiver hoher Studiengebühren, etwa15000 Euro ausgegeben. Allerdings wusste ich auch, dass ich ziemlich sicher einen gut bezahlten Job danach finde und den Rest gut zurückzahlen kann. Das hat dann auch geklappt.

      Seit ich an der Universität eingestellt bin, um zu forschen, werden Kosten für Forschungsmaterialien, Computer, und ähnliches durch Projekte bezahlt. Also wie Annegret, stecke ich meine Arbeitszeit rein und die Universität – beziehungsweise über mehrere Ecken die Steuerzahlenden – bezahlen für meine Forschung.

    • Foto: Rebecca Wald

      Rebecca Wald Beantwortet am 16 Sep 2024:


      Das ist bei mir ähnlich wie bei Annegret.
      Aber vielleicht fragst du dich wo dann dieses Geld herkommt?

      Für Universitäten ist das zum Beispiel oft so:
      Es gibt gewisse Dinge in unserem Leben, die sich stetig verändern. Und diese Veränderungen können Gutes bringen aber auch Konsequenzen haben, die weniger gut sind.
      ChatGPT zum Beispiel wurde entwickelt und nun nutzen es super viele Menschen auf der Welt. Für die einen ist es eine Möglichkeit neue Ideen zu kreieren oder eine Unterhaltung zu führen. Gleichzeitig kann es aber auch dazu führen, dass man nicht mehr genau sagen kann wer nun die neue Idee entwickelt hat – der Mensch, der mit ChatGPT spricht oder ChatGPT als Programm, oder der Programmierer von ChatGPT… und es kann vielleicht auch sein, dass man ziemlich einsam wird, wenn man sich statt mit anderen Menschen hauptsächlich nur noch mit ChatGPT unterhält. Daher entscheidet die Regierung welche Veränderungen erforscht werden sollen und für was neue Lösungen gebraucht werden (z.B. Klimawandel). Für diese Forschung stellt die Regierung der Wissenschaft Geld zur Verfügung. Und um dieses Geld zu bekommen, bewirbt man sich als Forscher/in mit einem Vorschlag wie man das ganze erforschen würde. Der beste Vorschlag bekommt dann das Geld. Dabei kann es um ganz unterschiedliche Summen gehen, zum Beispiel ein paar Tausend, aber auch mal ein paar Millionen – je nach Projekt und Dringlichkeit des Problems. Dieses Geld benutzt man dann um andere Forscher/innen zu bezahlen, für Reisen auf denen man andere Forscher/innen trifft, um Menschen zu vergüten, die an den Studien teilnehmen, um Software zu kaufen oder zu entwickeln, die man für die Forschung braucht, und so weiter.

    • Foto: Valerie Vaquet

      Valerie Vaquet Beantwortet am 16 Sep 2024:


      Eine interessante Frage. Tatsächlich ist das in der Wissenschaft und an Unis etwas kompliziert. Damit Wissenschaft unabhängig von den Interessen der Wirtschaft bleibt, bekommen Unis normalerweise Geld für die Lehre (also um Studierenden etwas beizubringen) und können sich auf Geld für Forschungsprojekte bewerben. Dieses Geld, dass letztendlich oft aus Steuergeldern kommt, wird an Unis dann eingesetzt um WissenschaftlerInnen zu bezahlen, die notwendigen Geräte zu kaufen und auch damit WissenschaftlerInnen an Konferenzen teilnehmen können.

      In dem Sinne stecke ich selbst eigentlich nur meine Zeit in meine Forschung. Allerdings ist es in der Informatik schon so, dass man in der Wirtschaft wesentlich viel mehr Geld verdienen würde. Dazu kommt dass die Arbeitsbedingungen in Unis oft nicht so gut sind und wir immer nur befristete Verträge bekommen. Deshalb lieben die allermeisten Leute die in der Forschung an Unis sind, ihre Forschung und Geld ist dann nicht das wichtigste Kriterium bei der Jobwahl.

    • Foto: Daniel Braun

      Daniel Braun Beantwortet am 16 Sep 2024:


      Wie die anderen schon sagen gibt es da zwei Ebenen. Eigentlich wird die Forschung vom Arbeitgeber bezahlt, egal ob das eine Hochschule ist, eine Firma, oder eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung (wie zum Beispiel Max Planck Institute). Universitäten bekommen dafür eine Grundfinanzierung vom Staat und Wissenschaftler können dann über Projektanträge zusätzliche Gelder für bestimmte Forschungsprojekte einwerben.

      Selbst bei mittelgroßen Forschungsprojekten kommen da schnell Millionenbeträge zusammen:

      – Ein:e Nachwuschsforscher:in kostet eine Universität zum Beispiel rund 80.000 € pro Jahr. So ein Forschungsprojekt dauert häufig 3 – 4 Jahre, das sind dann alleine für eine Person schon bis zu 320.000 €
      – Insbesondere in der Informatik gehört es dazu, dass man die Ergebnisse seine Forschung auf internationalen Konferenzen vorstellt, das kostet schnell 3.000 bis 5.000 € pro Konferenz
      – Dazu kommen dann noch kosten für Hardware, Server und so weiter

      Gerade wenn man an einer Universität arbeitet gibt es dann häufig aber auch noch die andere Seite, wie viel von seinem eigenen Geld man investieren oder zumindest vorstrecken muss. Darüber wird weniger geredet. Wenn man zum Beispiel auf eine Konferenz geht, dann muss man in der Regel erst mal das Geld vorstrecken und selbst für Flug, Hotel und so weiter bezahlen. Später bekommt man das Geld dann zurück, je nach Universität kann das aber mal bis zu 4-5 Monate dauern.

    • Foto: Fabian Zehner

      Fabian Zehner Beantwortet am 16 Sep 2024:


      Nur mal kleinere Sachen habe ich selbst bezahlt. Wenn ich zu faul bin, das Geld vom Institut zurückzuholen. Zum Beispiel für die Webseite über meine Forschung.
      Das meiste also zahlt das Institut.

    • Foto: Karsten Weber

      Karsten Weber Beantwortet am 17 Sep 2024:


      Persönlich habe ich im Lauf von fast 30 Jahren Wissenschaft maximal 10.000 Euro in Tagungsreisen und die Anschaffung von Büchern investiert. Für die Forschung, die ich durchgeführt habe, habe ich inzwischen mehrere Millionen Euro eingeworben und ausgegeben — das ist aber nicht mein eigenes Geld, sondern Geld, das mir bspw. von Ministerien oder anderen Fördereinrichtungen zur Verfügung gestellt wurde.

    • Foto: Clarissa Elisabeth Hohenwalde

      Clarissa Elisabeth Hohenwalde Beantwortet am 17 Sep 2024:


      Die anderen haben die Frage schon super beantwortet! Bei mir sieht es ganz ähnlich aus:

      Ich bin als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität in Karlsruhe (KIT) angestellt. Das Geld für meinen Lohn, Tagungsreisen, Bücher und Computerressourcen bekommt die Uni entweder direkt vom Staat oder über Forschungsprojekte, die von Wissenschaftsorganisationen, Stiftungen und Industrieunternehmen in Auftrag gegeben werden.

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